Saarland fördert Öko–Bauern

Saarbrücken (ap/dpa) Als erstes Bundesland will das Saarland Landwirte bei der Umstellung ihrer Betriebe auf alternative Produktionsmethoden mit direkten Einkommenshilfen unterstützen. Diese Hilfen sind Teil eines Programms für eine „umweltfreundliche und standortgerechte Landwirtschaft“ der saarländischen SPD–Landesregierung. Danach können Bauern zur Einkommenssicherung über vier Jahre verteilt bis zu 10.000 Mark erhalten, wenn sie auf die herkömmlichen Anbau– und Viehzuchtmethoden verzichten. Eine weitere Voraussetzung ist die Mitgliedschaft ihres Betriebes in einer anerkannten Organisation des alternativen Landbaus. Die Internationale Vereinigung der biologischen Landbaubewegungen (IFOAM), in der rund 100 Verbände aus 50 Nationen zusammengeschlossen sind, wird im kommenden Frühjahr ihre Hauptgeschäftsstelle von Nizza in das „Ökozentrum Hofgut Imsbach“ bei Tholey im Saarland verlegen. Derzeit gibt es an der Saar erst 15 Betriebe, die auf insgesamt 0,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Saarlandes ökologischen Landbau betreiben. In einer Pilotstudie für das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten befürwortet auch das Ifo–Institut für Wirtschaftsforschung (München) eine integrierte Lösung der Produktions– und Umweltprobleme, da die Funktionen „Billigproduktion“ und „Landschaftspflege“ kaum zu trennen seien. Die wirtschaftspolitische Gestaltungsaufgabe bestehe in der Herstellung eines Gleichgewichts zwischen Produktausstoß und ökologischer Leistung im Rahmen einer „notwendigen Reform der Agrarpolitik“. Richtschnur für die gesetzlichen Einkommensziele in der Landwirtschaft sollte daher künftig eine Mischkalkulation aus Marktprodukten und ökologischen Leistungen sein. geo