Sikhs im Hungerstreik

Düsseldorf (taz) - Mit einem seit zehn Tagen andauernden Hungerstreik protestiert eine Gruppe von Sikhs in Düsseldorf gegen die Abschiebung von Landsleuten nach Indien. Von der Düsseldorfer SPD–Landesregierung fordern die Sikhs einen vorläufigen generellen Abschiebestopp, wie er in NRW schon heute für Libanesen und Tamilen gilt. Begonnen hatte der Hungerstreik Anfang letzter Woche in Köln. Aus der Domstadt sollten zwei Sikh–Familien abgeschoben werden, deren Asylverfahren gerichtlich endgültig negativ ausgegangen war. Nach Gesprächen der Sikhs und Vertretern des Kölner Flüchtlingskomitees mit dem Oberstadtdirektor Rossa sprach die Stadt eine zusätzliche halbjährige „Duldung“ aus. Von dem Düsseldorfer Innenminister fordert die Stadt Köln inzwischen einen vorläufigen Abschiebestopp. Den wird es wohl nicht geben. „Nach Berichten des Auswärtigen Amtes“, so der Sprecher des Innenministers zur taz, „ist die Rückkehr für Sikhs nach Indien mit Ausnahme von einigen wenigen Aktivisten völlig unproblematisch“. Deshalb verstoße ein genereller Abschiebestopp „gegen geltendes Recht“. Nach einer Besetzung des Düsseldorfer SPD– Bezirksbüros erreichten die Sikhs nach Angaben des Kölner Flüchtlingkomitees am vergangenen Freitag beim Düsseldorfer Regierungspräsidenten die vorläufige Aussetzung von drei weiteren Abschiebungen. Am Freitag dieser Woche findet ein Gespräch mit dem SPD–Bezirksvorstand statt, von dem eine Intervention beim Innenminister Schnoor erhofft wird. Der Hungerstreik soll heute vor dem Innenministerium in Zelten fortgeführt werden. J.S. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1