: Siemens stolz: Erstes Muster eines Super–Chips ist da
Bonn (taz) - Ein erstes Muster des sogenannten 4–Mega–Bit– Chips hat die Siemens AG jetzt vorgestellt. Mit diesem mikroelektronischen Baustein, der auf einer Fläche von weniger als einem cm2 den Informationsgehalt von 253 Schreibmaschinenseiten im DIN–A–4–Format speichern kann, hofft der Elektrokonzern, den Anschluß an den internationalen Standard geschafft zu haben. Für dieses Ziel hatte sich Siemens technologisches Know–how aus Japan und 320 Millionen DM Förderung aus dem Topf des Bundesforschungsministers besorgt. Der Superchip entstand als Gemeinschaftsprojekt mit dem niederländischen Phillips–Konzern. Die gesamten Entwicklungskosten betrugen rund 3,4 Milliarden Mark. Zur Zeit ist noch kein serienreifer Chip dieser Kategorie auf dem Markt. Die Herstellung in großen Serien ist auch das eigentliche Problem dieser Technologie, da die Produktionsschritte in einem Klima der absoluten Sauberkeit ablaufen müssen. Die Entwicklung derartiger elektronischer Bausteine ist inzwischen so kapitalintensiv geworden, daß in Europa sich nur noch zwei Firmen - Siemens und Phillips - am internationalen Wettrennen beteiligen. Ihnen wird nicht gefallen, daß schon im Februar eine japanische Fernmeldegesellschaft einen 16–Mega– Bit–Chip in Form eines Prototypen vorgestellt hat.
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