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Schwedischer Rüstungskonzern bestätigt illegale Waffenexporte

Stockholm (afp/dpa) - Der Generaldirektor des schwedischen Rüstungskonzerns Nobel Industries, Anders Carlberg, hat eingeräumt, daß seine Gesellschaft über illegale Waffenlieferungen Bescheid wußte. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Veckans Affaerer sagte Carlberg, Bofors - eine Filiale der Gruppe - habe mindestens zweimal Waffen und Munition in Krisengebiete geliefert. Nach schwedischem Gesetz ist dies verboten. Damit hat zum erstenmal ein hochrangiger Vertreter der schwedischen Industrie bestätigt, daß illegal Rüstungsmaterial aus Schweden ausgeführt wurde. Die schwedische Presse hatte bereits wiederholt berichtet, daß Bofors und verschiedene Händler der Nobel Industries Waffen und Munition in mehrere Golfstaaten, darunter den Iran, exportiert haben. Die Ergebnisse dreijähriger Polizeiermittlungen zu dieser Affäre werden im kommenden Monat veröffentlicht. In dem Interview mit Veckans Affaerer sagte Carlsberg, bei dem ersten illegalen Waffengeschäft, von dem er Kenntnis habe, handele es sich um Boden–Luft– Raketen des Typs RBS–70, die via Singapur nach Dubai und Bahrein gelangt seien. Es habe eine zweite Lieferung von Munition an Singapur gegeben. Den Endbestimmungsort wollte Carlberg nicht nennen. Schwedens Regierungschef erwägt eine Verschärfung der Bestimmungen über den Waffenexport. Am 26. März 1987 ist BODO ZOEGE im Alter von 27 Jahren an Leukämie gestorben. Sein Tod ist eine Mahnung an alle, die den erwiesenen Zusammenhang auch von der kleinsten Dosis radioaktiver Strahlung und Krebsentstehung nicht wahrhaben wollen. Er ist eine Anklage gegen die, die die atomare Aufrüstung und die Nuklearindustrie betreiben und zynisch von einem „Restrisiko“ sprechen. Eva–Christina Zeller, Monika Zoege, Prof. Dr. Claus Zoege von Manteuffel, Bodos Freunde Auf Bodos Wunsch bitten wir um Spenden für den Prozeß–Hilfe–Fonds Wackersdorf, Postgiro Nürnberg 30 15 72 - 852 (Ulrich Meyer), BLZ 760 100 85, Kennwort „ZOEGE“

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