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D O K U M E N T A T I O N „Übereinstimmung über Apartheid“

■ Zum Konflikt um die Kündigung kirchlicher Konten bei im Südafrika–Geschäft tätigen Banken dokumentieren wir ein Schreiben der Deutschen Bank an den Evangelischen Kirchentag (1) sowie das Kommunique des Rates der EKD (2)

(1) (...) Mit Recht weisen Sie in Ihrer Veröffentlichung darauf hin, daß zwischen der Delegation des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages und uns Übereinstimmung über die Ablehnung des Rassismus und des Systems der Apartheid besteht. (...) Wir haben Ihnen in dem Gespräch am 19. Januar berichtet, daß wir diese Auffassung in allen Gesprächen, die wir mit Südafrikanern in den letzten Jahren zu führen hatten, vertreten haben und Ihnen zugesichert, daß wir sie auch in Zukunft unbeirrt weiter vertreten werden. Wir sind der Hoffnung, daß sich aus solchen Gesprächen, die sich naturgemäß nicht in der Öffentlichkeit abspielen, eine Änderung des Bewußtseins unserer südafrikanischen Gesprächspartner ergeben wird. Allerdings sind wir der Überzeugung, daß die Veröffentlichung solcher Diskussionen eher schädlich für die Lösung oder Verbesserung der Situation in Südafrika wäre. In diesem Sinne wer den wir auch in die anstehenden Verhandlungen über die weitere Behandlung der Forderungen gegenüber Südafrika von ca. 340 Banken aus westlichen Industrieländern, darunter auch 32 deutsche Institute, hineingehen. Politische Forderungen - wie von Ihnen aufgestellt - können allerdings nicht in Umschuldungsverhandlungen, gleichgültig mit welchem Lande, als Vorbedingung eingebracht werden. Wir würden es sehr bedauern, wenn durch symbolische Handlungen - wie eine Kontokündigung - die Gesprächsmöglichkeiten zwischen dem Deutschen Evangelischen Kirchentag und uns Schaden litten. (2) (...) Berichten aus dem südlichen Afrika und dem jüngsten Beschluß des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages galt besondere Aufmerksamkeit. Der Rat der EKD hält es nach wie vor für entscheidend wichtig, mit allen Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften im Gespräch darüber zu bleiben, wie die Entwicklung in Südafrika so beeinflußt werden kann, daß die Apartheidspolitik überwunden wird (...). Hoffnungen auf eine rasche Veränderung der Verhältnisse haben sich bisher nicht erfüllt. Enttäuschungen darüber sollten nicht zu Aktionen führen, von denen wir nicht sicher sein können, daß sie den Menschen in Südafrika helfen, bei uns aber andersdenkende Gemeindemitglieder diffamieren. Der Rat kann sich dem Abbruch von Verbindungen zu Banken und Wirtschaftsunternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu Südafrika unterhalten, nicht anschließen, noch ihn befürworten. Der Kirchentag muß ein Forum für offene und faire Diskussion über die Konsequenz des christlichen Glaubens in unserer Welt bleiben, in allem der Wahrheit und Freiheit des Evangeliums verpflichtet, bestimmt von der Barmherzigkeit Jesu Christi (...).

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