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Q U E R S P A L T E Friedensnobelpreis für Franz Josef Strauß

■ Eine unglaubliche Meldung sorgt für Aufregung

Die Sudetendeutschen sind ihrem Schirmherrn Franz Josef Strauß dankbar, meldete gestern die Nachrichtenagentur AP: In der Agentur erinnerte man sich wahrscheinlich an Kissinger, der für seine mörderische Vietnam–Politik den Friedensnobelpreis erhalten hatte, und übernahm ungerührt die Meldung, denn immerhin bewirkten die unermüdlichen revanchistischen und reaktionären Umtriebe von Sudetendeutschen und Strauß, daß der Kalte Krieg über die pazifistischen Sechziger Jahre hinweggerettet werden konnte. Was wiederum den Boden bereitete für die Aufstellung friedenserhaltender Pershing–Raketen, die ihrerseits dann die Abrüstungsgespräche ermöglichten. Am Ende also hätten Strauß, Dregger und Co den Friedensnobelpreis wirklich verdient. Nur leider war die Pressemitteilung eine Ente. „Achtung Redaktionen - verwenden Sie die Meldung nicht!“ Unbekannte Medien–Hacker haben diesen Coup gelandet. Das offizielle Briefpapier der sudetendeutschen Landsmannschaft mit zweifarbiger rot–schwarzer Vignette war entwendet worden. Eilends ließ der sudetendeutsche landsmännische Pressesprecher verbreiten: „Ein Beschluß, Strauß für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen, liegt nicht vor“. Jetzt fehlt nur noch die Meldung: Strauß hat die gefälschte Erklärung selbst verbreiten lassen, um die Idee einer Friedensnobelpreis–Verleihung an ihn schon mal ins Spiel zu bringen. Solche Medien–Spiele lieben wir. So lohnen sich die Unsummen, mit denen die taz die Nachrichtenagenturen bezahlen muß. Helmut Höge

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