: „Ich kann tippen“
■ Die Ex–Sekretärin von Oliver North verwirrte vor dem Irangate–Untersuchungsausschuß die Parlamentarier
Berlin (wps/taz) - Senator Inouye war ganz offensichtlich gefesselt. Angestrengt starrte der kleine Senator aus Hawai auf die hübsche blonde Frau, die vor dem Irangate–Untersuchungsauschuß des Kongresses aussagte. Fawn Hall, die frühere Sekretärin des ehemaligen Mitarbeiters in Reagans Sicherheitsrat, Oliver North, beschrieb gerade, wie sie nach dem Bekanntwerden der Affäre belastendes Material unter ihrem Kleid und in ihren Stiefeln versteckt an den Wachposten vorbei aus dem Weißen Haus schmuggelte. Mit lüsternem Interesse verfolgten auch die anderen Senatoren und Abgeordneten jede Bewegung der jungen Frau. Nur der Abgeordnete Jenkins aus Georgia verschlief das Verhör, das Abwechslung versprach. „Ich war eine engagierte, pflichtbewußte und loyale Sekretärin“, erklärte Hall. „Ich kann tippen“, fügte sie hinzu, wohl um den Eindruck zu verwischen, daß sie lediglich wegen ihres Aussehens angestellt worden sei. Zitternd berichtete sie, wie sie zwischen 1985 und dem Auffliegen der Affäre wichtige Dokumente auf Anweisungen ihres Chefs gefälscht hatte. Außerdem habe sie geholfen, wichtige Dokumente in den Reißwolf zu werfen. Vor lauter Hektik sei jedoch die Maschine verstopft.
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