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Papst Paul II. besucht Lublin

■ Zuvor besuchte der Papst das ehemalige KZ Majdanek / Angespannte Atmosphäre in Lublin wegen der Verhaftung von Gewerkschaftern / Polizei greift gegen Solidarnosc–Anhänger ein

Warschau (afp) - Nach einem Besuch in dem ehemaligen Konzentrationslager Majdanek ist Papst Johannes Paul II. am Dienstag in Lublin, südöstlich von Warschau, eingetroffen. Bei dem Besuch der Universität von Lublin sprach der Papst von den Gefahren, die der „Freiheit des menschlichen Geistes“ drohten. Er zählte als Gefahrenquelle sowohl übermäßig technokratische und konsumorientierte Gesellschaften als auch „verschiedene Arten totalitärer Systeme“ auf. Nachdem am Vortag mehrere Führer der verbotenen Solidarnosc verhaftet worden waren, herrschte eine gespannte Atmosphäre in der von einem starken Polizeiaufgebot kontrollierten Stadt. Mehrere Dutzend Polizisten riegelten den Eingang zur Katholischen Universität Lublin ab. Als Demonstranten Fahnen der Solidarnosc entrollten, griffen die „Anti–Aufruhr– Einheiten“ der Polizei sofort ein. Acht Mitglieder der Solidarnosc befanden sich am Montag abend immer noch in Polizeihaft. Jozef Pinior, Mitglied des provisorischen Nationalrats der verbotenen Gewerkschaft, war nach langen Verhören mit der Auffor derung freigelassen worden, die Stadt umgehend zu verlassen. Am Morgen des zweiten Tages seiner Polenreise hatte Papst Johannes Paul II. das ehemalige nationalsozialistische Vernichtungslager Majdanek besucht. Vor dem Mausoleum mit der Asche der Getöteten kniete er lange nieder. „Die Erinnerung an diejenigen, die für diese Todeslager verantwortlich waren, soll eine Warnung an die heutige Welt sein“, erklärte der Papst.

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