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D O K U M E N T A T I O N Offener Brief

■ An den Koordinationsausschuß der Friedensbewegung

Die Friedenskundgebung war sicher eindrucksvoll und zeigte, wie viele Menschen in der BRD ungebrochen für Abrüstung eintreten. Trotzdem kritisieren wir die Rednerauswahl, denn es muß ja der Eindruck entstanden sein, SPD und Grüne seien die wesentlichen Repräsentanten der Friedensbewegung. Wir bedauern, daß unsere Voraussage im Koordinationsausschuß Wirklichkeit geworden ist und die von uns kritisierte Rednerauswahl zur Verzerrung der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit beigetragen hat. (...) Bei der Bonner Demonstration mußte es darum gehen, die Perspektiven der Friedensbewegung deutlich zu machen. Über den Tellerrand der Null–Null– Lösung, die zwar einen wichtigen Schritt darstellt, aber keineswegs das Wettrüsten beendet und auch nicht prinzipiell die Abschreckungslogik überwunden hat, war hinauszusehen und die Utopie eines Friedens ohne Bedrohung in Europa zu skizzieren. Dazu bedarf es einseitiger Schritte und eines radikalen Umdenkens. Dies massenwirksam darzustellen, ist gerade jetzt notwendig, da viele Bürgerinnen und Bürger glauben, die Regierungen hätten die Sache der Abrüstung endlich in ihre Hände genommen und die Friedensbewegung könne jetzt beruhigter sein. (...) Wir kritisieren auch das interne Verfahren. Die Geschäftsführung hat sich mit ihrer Wendung zu den Parteien über den grundsätzlichen Konsens im Koordinationsausschuß hinweggesetzt und ihn dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir haben das wie einen Putsch empfunden, in dem sich bündnispolitische Kalkulationen gegen außerparlamentarische Orientierungen wendeten. (...) Die Friedensbewegung muß trotz aller Kooperationsbereitschaft mit Parteien und Gewerkschaften ihre Autonomie in jeder Hinsicht sichern. Wir brauchen uns nicht Vogel und Kelly auszuleihen, um von den Medien wahrgenommen zu werden. (...) Komitee für Grundrechte und Demokratie - Vorstand Andreas Buro und Klaus Vack

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