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Südafrika: Grüne Abgeordnete festgehalten

■ Bundestagsabgeordnete und Mitglied des U–Boot–Ausschusses Uschi Eid wollte südafrikanische Produktionsstätte besuchen

Johannesburg (dpa) - Die Grünen–Bundestagsabgeordnete Uschi Eid durfte nach ihrer Landung auf dem internationalen Ian– Smuts–Flughafen in Johannesburg am Sonntag vormittag nicht in Südafrika einreisen und mußte im Transitraum auf den abendlichen Lufthansa–Flug nach Frankfurt warten. Die südafrikanische Polizei bestätigte auf Anfrage, daß Frau Eid auf Anweisung der Regierung an der Einreise gehindert wurde. Die Abgeordnete, Mitglied im U–Boot–Untersuchungsausschuß des Bundestages, wollte zusammen mit Fraktionsgeschäftsführer Michael Vesper und einem anderen Fraktionsmitarbeiter die Hafenstadt Durban besuchen. Dort werden angeblich südafrikanische U–Boote nach Plänen der Kieler HDW–Werft gebaut. Vesper, der die Südafrikareise nicht antrat, bezeichnete die Einreiseverweigerung als „bislang einmaligen Fall, mit dem die Arbeit der Abgeordneten im U–Boot–Ausschuß entscheidend behindert wird“. Frau Eid gehörte im September 1985 zu einer Gruppe von acht Grünen, die zwei Tage lang in einem symbolischen Akt die deutsche Botschaft in Pretoria besetzt hielten. Mit der „demonstrativen gewaltfreien Besetzung“ wollten die Grünen, darunter Petra Kelly und Gert Bastian, gegen die „anhaltende Unterstützung des Apartheid–Regimes durch die Bundesrepublik“ protestieren. Wie Michael Vesper mitteilte, war Frau Eid über die Einreiseverweigerung informiert, habe aber dennoch versucht, Südafrika zu besuchen.

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