: Geheimdienst im CIA
■ Oliver Norths Behauptung, EX–CIA–Chef Casey habe ein „Secret Team“ aufbauen wollen, wird von US–Journalisten erhärtet / Prozeß für nächstes Frühjahr geplant
Berlin (taz) - Durch die Enthüllungen zweier US–Journalisten kommt langsam Licht in CIA–Geheimdienstaktivitäten in Nicaragua und Costa Rica, die möglicherweise auf das Konto eines „Geheimdienstes im Geheimdienst“ oder einem „Secret Team“ geschuldet sind. Oberstleutnant North hatte am Freitag vor dem Irangate–Ausschuß behauptet, daß der verstorbene ehemalige CIA–Direktor William Casey einen „geheimen Geheimdienst“ aufziehen wollte, der außerhalb der Reichweite des US– Kongresses politische Ziele der Regierung verfolgen sollte. Die beiden US–Journalisten Tony Averigan und Martha Horney nannten in diesem Zusammenhang Richard Secord, Albert Hakim, Robert Owen und Contra– Führer Adolfo Calero, die alle auch als Zeugen vor dem Irangate–Ausschuß erschienen. Sie sollen schon ab 1979 Waffen und Gelder für die antisandinistische Contra, u.a. in Zusammenarbeit mit der kolumbianischen Kokain– Mafia, organisiert haben. Ausgangspunkt der Ermittlungen der beiden Journalisten war der Bombenanschlag auf einer Pressekonferenz, die Ex–Contra Eden Pastora im Juni 1984 an Nicaragus Südgrenze gab und bei der acht Menschen, davon drei Journalisten, getötet wurden. Tony Averigan, der selbst bei dem Attentat schwer verletzt wurde, deckte eine Spur zum CIA auf. Averigan wurde daraufhin von costaricanischen Behörden als Drogenschmuggler im Dienste der Sandinisten hingestellt. Das „Christic Institute“ in Washington bereitet für das nächste Frühjahr einen Prozeß gegen das „Secret Team“ vor. evh Siehe Hintergrund–Seite 9
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