: Wieder Zusammenstöße in Panama
■ Polizei ging mit Tränengas und Schrotflinten gegen Studenten vor / Opposition will die Forderung nach der Entlassung von General Manuel Antonio Noriega durchsetzen
Panama–Stadt (ap) - In der panamaischen Hauptstadt ist es am Dienstag zu mehrstündigen heftigen Zusammenstößen zwischen Studenten und Beamten der Bereitschaftspolizei gekommen. Die Beamten waren mit Tränengas und Schüssen aus Schrotflinten gegen die Studenten vorgegangen, die ein Untersuchung von Vorwürfen über angeblich brutales Vorgehen der Polizei gefordert hatten. Nach Angaben von Augenzeugen wurden mehrere Personen verletzt. Die Studentendemonstration erfolgte vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Person des Streitkräftechefs General Manuel Antonio Noriega. Das Oppositionsbündnis Nationaler Ziviler Kreuzzug (NCC) hatte am Montag abend zu einem 48stündigen Generalstreik aufgerufen, der am nächsten Montag beginnen soll. Damit solle der Forderung nach der Entlassung Noriegas Nachdruck verliehen werden, hieß es. Noriega, der als der „starke Mann“ hinter der Regierung gilt, werden Korruption und Wahlbetrug vorgeworfen. Der Streit um Noriega begann im vergangenen Monat, nachdem dessen früherer Stellvertreter Oberst Roberto Diaz Herrera diesen öffentlich beschuldigt hatte, an Verschwörungen zur Ermordung politischer Gegner beteiligt gewesen zu sein. Der NCC wurde Anfang Juni als Zusammenschluß von 107 Parteien, Gewerkschaften und Bürgerrechtsgruppen gegründet.
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