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UdSSR mit Atombomben auf Ölsuche

■ Sowjetische Zeitschrift: Atomsprengversuch diente der Ortung von Erdgas und Erdöl / Künstliche Risse sollen Suche erleichtern / Die Explosion fand in großer Tiefe statt

Moskau (afp) - Der unterirdische Atomsprengversuch vom 7. Juli in Jakutsk (Ostsibirien) diente nach Darstellung einer Moskauer Wochenzeitung der Ortung von Erdöl– und Erdgasvorkommen. Wie die Wochenzeitung Moskauer Nachrichten am Mittwoch berichtete, war der Test mit einer Sprengkapazität von 20 Kilotonnen dazu bestimmt, die „Arbeiten zur Aufspürung“ der entsprechenden unterirdischen Lager zu „verstärken“. Wie der Generaldirektor des geologischen Erforschungsdienstes in Ostsibirien, Alexander Sotejew, der Zeitschrift gegenüber zu verstehen gab, enthalten etwa 20 unterirdische Lager, die vor kurzem in Sibirien entdeckt worden waren, „Hunderte von Millionen Tonnen kohlenwasserstoffhaltige Substanzen“. Die Erdgas– und Erdölausbeutung sei jedoch angesichts der tiefen Temperaturen in der Erdrinde und der „komplizierten“ Anordnung der Lagerstätten sehr schwierig. Daher hätten Spezialisten am 7. Juli in Jakutsk einen nuklearen Sprengversuch unternommen. Dieser habe, so die Zeitschrift weiter, künstliche Risse hervorgerufen, die mehrmals Gas hätten entweichen lassen. Die Explosion sei in „großer Tiefe“ vonstatten gegangen und habe lediglich ein „leichtes Beben“ in seinem Epizentrum verursacht. Die endgültigen Resultate werden den Angaben Sotejews zufolge in etwa einem halben Jahr bekanntgegeben.

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