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D O K U M E N T A T I O N „Frieden für alle“

■ Auszüge aus der von der DDR verbreiteten Erklärung bei der Ankunft von Erich Honecker in der Bundesrepublik

„Im Augenblick, da ich den Boden der Bundesrepublik Deutschland betrete wie einst Kolumbus die Neue Welt??? d.sin, ist es mir ein Bedürfnis, ihren Bürgern die herzlichsten Grüße der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik zu übermitteln, die meinen ersten Besuch in der Bundesrepublik mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. (siehe taz von gestern S.3) (...). Es ist mein Wunsch und Wille ..und Bedürfnis und innigstes Streben und...), daß die Begegnungen und Gespräche mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker, Bundeskanzler Helmut Kohl und anderen Persönlichkeiten dem Frieden und der Entspannung dienen.(...) Ich komme zu einem Zeitpunkt in die Bundesrepublik Deutschland, zu dem es schon allgemeine Gewißheit geworden ist, daß die entscheidende Frage der internationalen Politik in der Sicherung des Friedens besteht Wenn bloß die Sicherung nich mal durchbrennt .... Die Deutsche Demokratische Republik unterstützt zutiefst das angestrebte Ziel, das Wettrüsten auf der Erde zu beenden und es im Weltraum nicht zuzulassen. Jetzt zeichnet sich zum ersten Mal in der Geschichte die reale Möglichkeit eines Einstiegs in die Abrüstung auf nuklearem und konventionellem Gebiet ab. Der Schlüssel dazu ist die Beseitigung der Mittelstreckenwaffen ohne Wenn und Aber. (...) Für sehr bedeutsam halten wir, daß beide deutsche Staaten darin übereinstimmen. Bei meinen bevorstehenden Gesprächen wird es ein wichtiges Anliegen sein, darüber zu beraten, wie beide deutsche Staaten durch ihren aktiven Beitrag der Verpflichtung gerecht werden, daß von deutschem Boden nie wieder Krieg, sondern stets nur Frieden ausgehen darf.(...) Daraus ergibt sich der Sinn von Verantwortungsgemeinschaft und Sicherheitspartnerschaft. (...) Niemand kann Frieden für sich allein haben.

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