Hochexplosives Löschwasser

■ Feuerwehr löscht am Freiburger Güterbahnhof brennendes Natrium mit Wasser, wobei es zu einer Explosion der Lösung kam / Bahnstrecke gesperrt / Häuser evakuiert

Karlsruhe (ap) - Beim Versuch, eine brennende Natriumverbindung zu löschen, ist am Freiburger Güterbahnhof ein Eisenbahnwaggon unter einer Brücke explodiert. Nach Angaben der Bundesbahn vom Sonntag sind dabei aber keine Menschen zu Schaden gekommen. Das Unglück ereignete sich am Freitag abend gegen 21.20 Uhr. Der Sprecher der Karlsruher Bundesbahndirektion, Jürgen Kuppel, sagte, kurz zuvor sei in einem Zug auf der die Freiburger Innenstadt umgehenden Güterbahnlinie zwischen Gundelfingen und Leutersberg ein Brand in einem Waggon bemerkt worden. Kuppels Angaben zufolge wurde der Zug daraufhin an einem Signal angehalten. Dabei kam der brennende Wagen genau unter einer Stahlbrücke zum Stehen, über die die Nebenstrecke Freiburg - Breisach führt. Die Feuerwehr versuchte anschließend, den Waggon mit Wasser zu löschen. Dabei explodierte das brennende Gut, eine Natrium–Metall–Dispersion. Natrium und einige seiner chemischen Verbindungen reagieren mit Wasser sehr heftig. Der Wagen brannte völlig aus. Den Angaben zufolge lag die Explosionsstelle zwar nicht in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes. Vorsorglich seien aber dennoch einige Anwohner evakuiert und untersucht worden. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Bahnstrecke, auf der der Zug fuhr, mußte zwei Stunden lang gesperrt werden; die über die Brücke führende Strecke war am Sonntag noch immer gesperrt. Die Personenzüge auf der Strecke Freiburg - Breisach wurden umgeleitet und hatten durchweg eine Viertelstunde Verspätung. Die Bundesbahn wollte am Sonntag mit einer Belastungsprobe testen, ob die Brücke unter der großen Hitze der Explosion gelitten habe. Die Höhe des Sachschadens sei noch nicht bekannt, sagte Kuppel.