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Rebmann will keinen Dialog

Generalbundesanwalt Kurt Rebmann hat den Vorschlag des Schriftstellers Martin Walser zurückgewiesen, regelmäßige Gesprächsrunden der RAF–Häftlinge mit Vertretern von Kultur, Politik und Kirchen zu ermöglichen. Walser und die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Antje Vollmer, hatten sich mit dem Vorschlag, einmal im Vierteljahr unter Obhut einer unabhängigen Institution solche Gespräche in einem Gefängnis stattfinden zu lassen, an Bundesjustizminister Engelhard, den Generalbundesanwalt und die RAF gewandt. Während Engelhard auf den Vorschlag positiv reagierte, die RAF– Gefangenen überhaupt nicht, begründete Rebmann seine ablehnende Haltung mit gescheiterten „Versuchen dieser Art“ in früheren Jahren - unter anderem dem Besuch von Bischof Scharf bei Ulrike Meinhof und dem Gespräch des Philosophen Jean Paul Sartre mit Andreas Baader in Stuttgart– Stammheim. Rebmann behauptet in seinem Antwortbrief an Walser wider besseren Wissens, daß auch die Versuche, rechtskräftig verurteilte Terroristen in den normalen Anstaltsbetrieb einzugliedern, fehlgeschlagen seien. Auch die „im politischen Fanatismus wurzelnde Rechtsfeindlichkeit“ der RAF–Häftlinge und ihre „daraus resultierende Gefährlichkeit“ lasse den Diskussionsvorschlag Walsers undurchführbar erscheinen. mtm FORTSETZUNG VON SEITE 1

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