: Neue Schwierigkeiten beim TV–Satelliten
■ Kurskorrektur konnte nicht vorgenommen werden / Verteilung der verbliebenen zwei Fernsehkanäle unklar
Oberpfaffenhofen/Bonn (dpa) - Beim Flug des ersten deutschen direktstrahlenden Satelliten TV– SAT 1 sind neue Schwierigkeiten aufgetreten. Eine in der Nacht zum Dienstag geplante Kurskorrektur konnte nicht vorgenommen werden. Als mögliche Ursache nannte ein Sprecher der Bundespost in Bonn eine gestörte Verbindung zwischen der amerikanischen Bodenstation Goldstone in Kalifornien und dem deutschen Raumflugzentrum in Oberpaffenhofen bei München. Der Fernsehsatellit sei durch die Verschiebung des Manövers auf die Nacht zum Donnerstag in keiner Weise gefährdet und arbeite „einwandfrei“ - bis auf das noch immer blockierte Sonnensegel, das nicht ausgefahren werden konnte. Falls die Stromversorgung dadurch nur für zwei statt der geplanten vier Fernsehkanäle reichen würde, müßte die Frage der Verteilung auf politischer Ebene neu geklärt werden, hieß es dazu in Bonn. Fraglich ist derzeit, wer die beiden verbleibenden Fernsehkanäle bekommt, falls das zweite Sonnensegel schließlich nicht ausgeklappt werden könnte. Dann müßten sich die Ministerpräsidenten der Länder erneut mit der in ihrem Staatsvertrag festgelegten Verteilung der Kanäle beschäftigen. Nach dem Staatsvertrag sind die erwarteten vier Kanäle für die beiden öffentlich–rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF und für die privaten Veranstalter RTL plus und SAT 1 reserviert. In Bonn werden schon Überlegungen darüber angestellt, wann sich die Länderministerpräsidenten mit der Beschickung der zwei Kanäle befassen könnten, falls sich das Sonnensegel nicht mehr ausklappen läßt.
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