piwik no script img

Vor dem Ende des „Lagerkriegs“?

■ Ab morgen sollen die ersten Truppenabzüge um Saida vorgenommen werden / Erster Schritt zur Erfüllung des Friedensabkommens / Assad übernimmt die Garantie für die Einhaltung

Aus Beirut Petra Groll

Sowohl an den südlibanesischen Fronten des Lagerkrieges als auch um das Palästinenser–Camp Chatila am südlichen Stadtrand Beiruts wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wieder gekämpft. Zuverlässige Informationen über die seit mehr als einer Woche nur mit kurzen Unterbrechungen anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen der Schiitenbewegung Amal und Truppen der PLO liegen nicht vor. Im Südlibanon stationierte Einheiten der PLO sollen in den kommenden 48 Stunden aus Stellungen östlich Saidas abgezogen werden. Der Abzug der PLO–Truppen ist Bestandteil eines in Tunis ausgehandelten Abkommens zwischen Parteichefs des libanesischen moslemischen Oppositionslagers und der PLO–Führung. Das Übereinkommen soll den seit Anfang 1985 dauernden Lagerkrieg der Schiitenbewegung Amal gegen die Palästinenserlager im Libanon beenden. Bislang war die vorgesehene Truppenentflechtung im Raum Saida an fehlenden politischen Garantien für die Einhaltung des Gesamtabkommens gescheitert, die von beiden Seiten verlangt wurden. Nach Aussage Nabih Berris, des Chefs der pro–syrischen Amal, hat Syriens Staatschef Hafez al Assad jetzt die geforderten Garantien höchstpersönlich übernommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen