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Rita zieht „Thomas“ aus dem Verkehr

■ Umstrittener AIDS–Kino–Spot wird ab Mitte nächster Woche aus den Kinos genommen

Berlin (taz) - Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth hat den umstrittenen AIDS–Kinospot „Thomas“ zurückgezogen. Weil er ein „falsches Bild weiblicher Sexualität“ zeige und weil der Hinweis auf Kondome fehle, soll der Spot ab Mitte nächster Woche aus den Kinos verschwinden. Das Ministerium verweist in seiner Erklärung auf die massive Kritik der Öffentlichkeit. Die Ministerin sei „von vielen Frauen“ angesprochen worden. Die AIDS–Hilfe hatte „Thomas“ als Rückfall „um Lichtjahre“ kritisiert. In dem Spot war Thomas als promisker Mann mit mehreren Frauen im Himmelbett gezeigt worden. O–Ton: „Das ist Thomas mit Inge, das ist Thomas mit Marion, das ist Thomas mit Ursula, das ist Thomas mit Petra. Und das ist Thomas mit AIDS. Verzichten Sie auf riskante Abenteuer. Partnerschaftliche Treue ist der sicherste Schutz.“ Der Spot hatte in den Kinos regelmäßig langanhaltende Lach– Anfälle des Publikums provoziert. Einige Kino–Besitzer hatten sich geweigert, den Spot zu bringen. Daß der Thomas–Spot ohne Hinweis auf Kondome gemacht wurde, wird vom Ministerium als Verstoß gegen die Vorgaben kritisiert, die man den Filmemachern gemacht habe. Nachfolger wird der intern als „Kontakte“ bezeichnete Spot, der bereits in einigen Kinos angelaufen ist. Hier sollen Ansteckungsmöglichkeiten und -unmöglichkeiten gezeigt werden. Freudenszenen beim Fußballspiel, zwei lutschen an einem Eis, Politiker küssen sich: kein Risiko. Dann wird „der Geschlechtsverkehr angedeutet“, so Süssmuths Sprecher Möbes, mit der Botschaft, daß bei ungeschütztem Verkehr eine Ansteckung möglich ist. Ein Kondom kommt auch in diesem Film nicht vor und wird auch nicht genannt: „Sie können nicht alles in einem Film unterbringen, der hat ganz andere Botschaften“. -man–

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