Knapp vermummt ist auch daneben

■ 185 liberale Delegierte gibts in der FDP: Sie stimmten geges Vermummungsverbot und verloren

Aus Mannheim Dietrich Willier

„Weil Friedrich lügt, unds Volk verdummt, bleibts dabei: Erst recht vermummt“, kündigte am Samstag ein Transparent vor dem Mannheimer Rosengarten an. Ein Dutzend Weihnachtsmänner und anderen, zu Kriegsinvaliden Vermummte empfingen die 400 FDP– Delegierten zu ihrem Bundesparteitag. Einziger Tagesordnungspunkt: Ein strafbewehrtes Vermummungsverbot bei Demonstrationen. Ein paar Stunden später war alles zu Ende: Mit 210 Delegierten stimmte eine hauchdünne Mehrheit dem Leitantrag des Parteivorstandes zu, der dem Verlangen der Union nach dem strafbewehrten Verbot von Vermummung stattgab. Am Sonntag wurde der Beschluß dann von SPD–Innenpolitiker Axel Wernitz begrüßt und von der CSU als „unzureichend“ kritisiert. Verschleierten Demonstranten droht, wird der FDP–Beschluß Gesetz, auch bei friedlichen Aufzügen Gefängnis statt Ordnungsstrafe. In einem Zusatzantrag fordert die FDP in Zukunft erkennungsdienstliche Materialien über friedliche Demonstranten nicht mehr zu verwenden. Bericht auf Seite 5 Kommentar Seite 4 Fortsetzung Seite 2