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Ceausescu will Löhne erhöhen

■ „Nationalkonferenz“ der rumänischen Partei / Diskussion über „Demokratisierung“ in den Betrieben

Bukarest (dpa/afp/taz) - Um zehn Prozent sollen die Löhne zwischen Juli 1988 und 1989 etappenweise „angehoben“ werden, kündigte der rumänische Führer Nicolae Ceausescu auf der gestern mit ihrer dreitägigen Aussprache beginnenden „Nationalkonferenz der rumänsichen KP“ an. Auch die Rentenfrage solle „untersucht“ werden, fügte der Parteichef in seinem Einleitungsreferat hinzu, das darauf ausgelegt ist, durch Zugeständnisse den Unmut der Bevölkerung zu dämpfen. Das politische Exekutivkomitee der Partei hatte am vergangenen Freitag schon beschlossen, 50 Prozent der Gewinnbeteiligungsfonds der Betriebe bis Dezember dieses Jahres auszuzahlen. In Brasov (Kronstadt) waren vor vier Wochen Demonstrationen und Streiks durch Lohnkürzungen ausgelöst worden. Der Lebensstandard könne aber nur steigen, wenn weiterhin 30 Prozent des nationalen Einkommens für Entwicklungszwecke und 70 Prozent für den privaten Konsum ausgegeben würden, erklärte Ceausescu. Wenn dies gelänge, würde sich Rumänien bis 1990 von „einem sozialistischen Entwicklungsland zu einem Land mittlerer Entwicklung“ gewandelt haben, definierte der Diktator die Zukunftsaussichten. Am Montag hob die rumänische Presse hervor, daß in der Partei in der Vorbereitungszeit der Nationalkonferenz - dem zweithöchsten Parteigremium nach den Parteitagen - „radikale Änderungen des Arbeitsstils der Partei“ gefordert wurden. Das Parteiorgan Scinteia wies in seiner Samstagsausgabe darauf hin, daß die Rolle der Partei „nicht ein für allemal festgeschrieben ist, sondern permanent erarbeitet und erneuert werden muß“. Um dieses Ziel zu erreichen, empfielt das Blatt, den „Kampf gegen Dogmatismus, Schematismus und Formalismus“ zu forcieren. er

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