: Japan: Konjunkturprogramm
Tokio (dpa) - Japans Regierungschef Noboru Takeshita hat am Montag vor dem Parlament eine umfassende Steuerreform und staatliche Konjunkturspritzen angekündigt, die das Wirtschaftswachstum im Fiskaljahr 1988/89 real auf 3,8 Prozent bringen sollen. Takeshita und sein Finanzminister Kiichi Miyazawa legten ein Budget für das kommende Fiskaljahr vor, das im Vergleich zum noch laufenden Jahr 20 Prozent höhere Ausgaben für öffentliche Aufträge vorsieht. Die Ausgaben für die Entwicklungshilfe sollen um 6,5 Prozent steigen, und auch die Verteidigungsausgaben werden deutlich höher liegen, vor allem durch eine Übernahme höherer Anteile an den Stationierungskosten für die amerikanischen Truppen in Japan. All das, sagten die beiden Spitzenpolitiker, mache eine „drastische“ Steuerreform unausweichlich. In ihrem Zentrum steht nach den Beschlüssen der Regierungspartei LDP die Einführung einer Mehrwertsteuer nach westeuropäischem Beispiel. Im vergangenen Jahr hatte die Opposition durch Boykott– und Verzögerungstaktiken ein ähnliches Vorhaben Nakasones zu Fall gebracht, obwohl die LDP im Unterhaus über eine Drei–Fünftel– Mehrheit verfügt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen