: Strafanzeige gegen Weimar
40 Frankfurter Ärzte und Rechtsanwälte verklagen Hessens Umweltminister (CDU) / „Beihilfe zum unerlaubten Betreiben kerntechnischer Anlagen“ ■ Aus Frankfurt Reinhard Mohr
„Der Betrieb aller Hanauer Atomanlagen als solcher ist rechtswidrig und strafbar.“ Aus diesem Grund hat sich eine Frankfurter Initiative von 40 Anwälten, Ärzten und Lehrern entschlossen, bei der Staatsanwaltschaft in Hanau Strafanzeige gegen den hessischen Umweltminister Weimar (CDU) „wegen des Verdachtes des unerlaubten Betreibens kerntechnischer Anlagen“ (Paragraph 327 Abs.1 StGB) zu erstatten. Für Christoph Kremer, Frankfurter Rechtsanwalt und Sprecher der Initiative, die gestern in Frankfurt vor die Presse trat, sind „keinerlei Zweifel denkbar“, daß sich der hessische Umweltminister als amtlicher „Überwachungsgarant“ strafbar macht, „wenn er es unterläßt, strafbare und strafbewehrte Verletzungen des Atomrechts zu unterbinden“. Das aber, so Kremer, sei spätestens seit dem ALKEM- Urteil des Landgerichts Hanau vom 12.November 1987 eindeutig erwiesen.
Dieser Strafanzeige liege ausschließlich die in der schriftlichen Urteilsbegründung des Hanauer Landgerichts dargelegte Rechtsauffassung zugrunde, derzufolge keine der vier Hanauer Nuklearbetriebe eine Genehmigung nach Paragraph7 Atomgesetz besitze, die zum Betreiben der kerntechnischen Anlagen zwingend geboten sei. Das Gericht hatte die Praxis der „Vorabzustimmungen“ zu betriebstechnischen Veränderungen als rechtswidrige Umgehung des Atomgesetzes und des öffentlichen Genehmigungsverfahrens gerügt. Zur Verurteilung der damaligen ALKEM-...
Fortsetzung auf Seite 2
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen