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Vor dem totalen Städtekrieg?

■ Irak griff acht iranische Städte an / Keine UNO–Resolution zur Verurteilung des Städtekriegs

Nikosia/New York (rtr/ap/taz) Der Irak hat am Dienstag mit der Zerstörung aller iranischen Städte gedroht, falls die Führung in Teheran die Kampfhandlungen nicht einstellt. „Laßt die iranischen Herrscher wissen, daß wir dabei sind, alle ihre Städte in eine Hölle zu verwandeln“, erklärte ein Militärsprecher in Bagdad. Offenbar, um dieser Ankündigung Nachdruck zu verleihen, bombardierte die irakische Luftwaffe nach Angaben aus Teheran am Dienstag acht iranische Städte. Dabei seien auch zwei Krankenhäuser getroffen worden. Ein Militärsprecher in Bagdad teilte mit, am Dienstag seien fünf Raketen auf Teheran abgeschossen worden. Im Iran war die Rede von zahlreichen Opfern der gegnerischen Luftangriffe. Die iranischen Truppen beschossen unterdessen nach Angaben aus Teheran wirtschaftliche und militärische Ziele im Süden des Irak. Dabei sollen neun Menschen getötet und zwanzig verletzt worden sein, hieß es von irakischer Seite. In einem Leitartikel des Zentralorgans der im Irak regierenden Baath–Patei, „Al Thaura“, hieß es am Dienstag, die iranische Führung stünde jetzt an einem Scheideweg, der entweder zur völligen Zerstörung des Landes und aller Städte oder zum Frieden führe. Iran habe keine andere Wahl, als die UNO–Resolution vom Juli anzunehmen, in der unter anderem ein sofortiger Waffenstillstand verlangt wird. Der iranische Botschafter in Bonn, Mehdi Ahray Mostafavi, machte auf einer Pressekonferenz die Weltöffentlichkeit für das Wiederaufflammen des Städtekriegs mitverantwortlich: „Wir sind heute mehr denn je entschlossen, den Aggressor mit allen Mitteln zu bestrafen, ob mit Bomben, Raketen oder an der Front.“ Im Weltsicherheitsrat in New York hat unterdessen eine sowjetische Resolution, in der ein Ende des sogenannten Städtekriegs gefordert wird, keine Unterstützung gefunden. Stattdessen will UNO– Generalsekretär Perez de Cuellar Ende dieser Woche eine entsprechende Erklärung abgeben.

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