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Die Flut bleibt akut

■ Hochwasser geht nur langsam zurück / Vermutlich 13 Tote / Gefahr weiterer Dammbrüche an der Donau / Köln blieb fünf Zentimeter vor der Katastrophe

Straubing/Köln (dpa) - Das Hochwasser ist nur leicht zurückgegangen. Die Wassermassen in den Flußläufen und die ausgedehnten Überschwemmungen hielten in den Katastrophengebieten weiterhin Bevölkerung und Hilfsmannschaften in Atem. Die Gefahr neuer Dammbrüche an der Donau blieb akut. Ganze Landstriche, Ortschaften, Bauernhöfe und Straßen stehen noch immer teilweise meterhoch unter Wasser. In den Fluten sind seit knapp einer Woche insgesamt vermutlich 13 Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf Kinder. Im niederbayerischen Donaugebiet zwischen Regensburg und Straubing waren auch am Dienstag über 1.500 Hilfskräfte pausenlos im Einsatz. Besonders kritisch war die Lage an dem übergelaufenen Auffangbecken (Polder) in Kößnach bei Straubing. Die Tiere waren am Vormittag aus dem Ort, der zum Teil überflutet ist, abtransportiert worden. Anwohner zogen zu Verwandten oder machten sich für ihre Evakuierung bereit. Die Bevölkerung in der Umgebung wurde gewarnt. Der Wasserstand der Donau bei Straubing fiel bis Dienstag mittag langsamer als erwartet auf 6,97 Meter. Fortsetzung auf Seite 2 Reportage auf Seite 5 Kommentar auf Seite 4 Am Montag war dort mit 7,04 Metern Jahrhundert–Höchststand erreicht worden. Der gefährdete Donaudamm bei Gmünd hat dem Wasserdruck bisher standgehalten. Nach Angaben der Einsatzleitung wird es erst eine merkliche Entspannung geben, wenn der Pegel auf sechs Meter zurückgeht. Neue Gefahr drohte am Dienstag mittag am Donau–Südufer bei Aholfing und Niedermotzing, wo der unterspülte Hochwasserdamm seitwärts „wanderte“, wie vom Hubschrauber aus beobachtet wurde. Auch die Uferlandschaften entlang des Rheins glichen ausgedehnten Seenlandschaften. Die Kölner Altstadt kam noch einmal mit dem Schrecken davon. Nur knapp eine Handbreit trennte sie von einer Überschwemmung. Das Hochwasser war auf 9,94 Meter gestiegen. Ab zehn Meter drohte die Altstadt überschwemmt zu werden (siehe Seite 5). Bei Mainz blieb der Rhein mit 7,68 Meter auf dem höchsten Stand des 20.Jahrhunderts. Insgesamt hat das Hochwasser vermutlich 13 Menschenleben gefordert. Die Leichen sind meist noch nicht gefunden. In Würzburg geriet in der Nacht zum Dienstag ein Kleinbus mit offenbar zwei Insassen in das Hochwasser des Mains. Passanten entdeckten das Auto mit noch leuchtenden Scheinwerfern im Wasser. Eine Suchaktion mit Polizeibooten blieb erfolglos. In Erlangen ertrank ein 14jähriger Junge beim Spielen am überfluteten Regnitzgrund. Ein Geschwisterpaar kenterte im Vilstal–Stausee bei Regensburg in seinem Boot und ertrank. Noch gefährliche Überflutungen an Main und Tauber, aber fallende Pegel an Rhein, Neckar und ihren Nebenflüssen wurden aus Baden–Württemberg gemeldet. In der überschwemmten Altstadt von Wertheim im Main–Tauber–Kreis stieg das Hochwasser in der Nacht zum Dienstag jedoch stärker als erwartet. Am Rhein hieß es an der Bahnstrecke zwischen Mainz und Bingen und im Bahnhof Bingerbrück „Land unter“.

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