: „Horrorszenarien“
■ Das Zentralorgan der Atomwirtschaft und der Fall Hanau
Chefredakteur Rüdiger Hossner griff selbst in die Tasten. In der neuen Ausgabe der Atomwirtschaft (atw), Leib– und Magenblatt der Branche, poltert er in nie gekannter Manier gegen den bundesrepublikanischen „Kreuzzug“ gegen die Atomenergie. Fast im Stil eines Kampfblatts wird Entlastungsmaterial für die Atom–Firmen gesammelt. Wir dokumentieren die Highlights: „Die Bevölkerung in der Bundesrepublik (... sieht) sich in den letzten sechs Monaten einem Medienspektakel ausgesetzt, das gemessen an den tatsächlichen Vorkommnissen ohne Beispiel ist.“ „Den Stoffinhalt zum Höhepunkt des dreiteiligen Dramas lieferten fragwürdige Informationen. (Sie) wurden von Kernenergiegegnern begierig aufgenommen und unreflektiert in griffige Horrorszenarien umgesetzt.“ „Jetzt hat die Nukem für ihre Nuklearprodukte das Handtuch geworfen, und die Frage steht im Raum, wer der Nächste sein wird“ „Aus kriegsbedingtem großen Rückstand heraus hat sich in der Bundesrepublik...eine kerntechnische Industrie herangebildet, die weltweit die Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Noch - so ist hier hinzuzufügen. Der erste große Einbruch ist da.“ „Wer wäre so naiv zu glauben, daß der Kampf gegen die Industrie nach einem Ausschalten der Kernenergie ein Ende hätte? Die Chemie ist schon lange ein bevorzugtes Nachfolgeobjekt, die elektronische Datenverarbeitung...alles was nach High Tech und Fortschritt riecht.“ -man–
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