piwik no script img

Wieder Druck bei Bundesdruckern

■ Deutsche Postgewerkschaft und Bundespostministerium einigen sich auf Kompromiß / Angestellte erhalten „gestaffelten Hauszuschlag“ / Gewerkschaft wertet Einigung als „Einstieg in den Haustarif“

Berlin (ap/dpa/taz) - Zehn Tage nach Streikbeginn in den drei Betrieben der Bundesdruckerei haben die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) und das Bundespostministerium den Arbeitskampf mit einem Kompromiß beigelegt. Der Abschluß spricht den Angestellten einen nach Dauer der Betriebszugehörigkeit gestaffelten Hauszuschlag von 60 bis 140 Mark zu. Gewerkschaftssprecher werteten erzielte Einigung als einen „Einstieg in den Haustarif“. Für die Angestellten sei zwar nur eine geringere Zulage als bei den Arbeitern durchgesetzt worden. Doch angesichts der bisherigen Weigerung des Ministeriums, beide Gruppen gleichzubehandeln, sei „das schon ziemlich gewaltig!“ Im Gegensatz zu den Druckern des Betriebes wurden die Angestellten bisher nicht nach dem günstigeren Haustarif bezahlt. Das Postministerium hatte sich in den vergangenen Jahren strikt geweigert, für alle ArbeitnehmerInnen in der Bundesdruckerei einheitliche Arbeitszeit und Einkommensregelungen zu vereinbaren. Die jetzige Einigung sieht ferner die Übernahme des Tarifabschlusses für den Öffentlichen Dienst zur Wochenarbeitszeitverkürzung und zur Erhöhung der Löhne und Gehälter vor. Der Berliner Vorsitzende der Postgewerkschaft, Bernd Lindenau, sprach in der Bundesdruckerei gestern morgen nach einem Besuch von „guter Stimmung“ in der Belegschaft. Für die Urabstimmung am Montag erwarte er eine Annahme des Kompromisses. Auch das Bundespostministerium, so ein Sprecher, geht davon aus, daß am Montag wieder gearbeitet wird. In den vergangenen Wochen kam es wegen des Streiks zu erheblichen Verzögerungen bei der Auslieferung des „neuen fälschungssicheren“ Personalausweises. Inzwischen können auf Beschluß der Innenminister alte Reisepässe „unbürokratisch und kostenlos“ mit einem Stempel verlängert werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen