Mit den Arbeitskosten auf Du und Du
: Verteilungsspielraum

■ Zwischen Spitzenkosten und Durchschnittsverdiensten

Wenn die Industrie über hohe Kosten jammert, sind es die Arbeitskosten. Eine neue Statistik aus dem Institut der Deutschen Wirtschaft, wo die Lohnwissenschaftler des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) sich tummeln, leuchtet die Materie international aus - und erhellt dabei doppelt: Inklusive Lohnnebenkosten müssen die Unternehmer in der Bundesrepublik nach der Schweiz zwar die höchsten Lohnkosten veranschlagen, auf dem Konto der Beschäftigten schlägt sich dieser Spitzenplatz aber nur als internationaler Durchschnittsverdienst nieder. Die Spanne zwischen Lohnkosten und Direktverdiensten dient zum größten Teil der Finanzierung des Sozialen Netzes. Diese Differenz hat bisher nur auf Arbeitgeberseite allerhand Begehrlichkeiten unter dem Stichwort De–Regulierung geweckt. Das Soziale Netz ist aber auch „von unten“ entschieden reformbedürftig - wobei vielleicht erstmal zwischen den Interessen von Arbeitslosen und Beschäftigten ein „historischer Kompromiß“ gefunden werden muß.geo