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ARDZDF verlieren Millionenpoker

■ DFB vergibt die Übertragungsrechte für Fußballspiele an die private UFA / Preis: 135 Millionen Mark

Stuttgart (ap) - Der Deutsche Fußball–Bund (DFB) hat im Millionenpoker um die Fernsehübertragungsrechte von Bundesligaspielen den Zuschlag der privaten Filmgesellschaft UFA erteilt, und damit dem privaten Fernsehkanal RTL plus einen Marktvorteil im Kampf privater und öffentlich–rechtlicher Fernsehanstalten um Einschaltquoten verschafft. DFB–Präsident Hermann Neuberger erklärte im Anschluß an eine Vorstandssitzung, das 20köpfige Führungsgremium habe die Entscheidung zugunsten der UFA einstimmig angenommen. Den öffentlich–rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF solle zugleich angeboten werden, die Spiele der im August beginnenden neuen Saison gegen ein einmaliges Jahreshonorar übertragen zu können. Der DFB werde dabei eine „Maklerrolle“ zwischen der UFA einerseits und ARD und ZDF andererseits übernehmen. Vertreter von ARD und ZDF hatten zuvor mehrfach erklärt, daß sie nicht als Lizenznehmer der UFA Fußballübertragungungsrechte einkaufen würden. Notfalls, so war erklärt worden, müsse es auch ohne Fußball bei den Öffentlich–Rechtlichen gehen. Die Öffentlich–Rechtlichen hatten dem DFB eine um die Hälfte niedrigere Kaufsumme als die UFA geboten. Die zum Bertelsmann–Konzern gehörende UFA zahlt für einen Dreijahresvertrag 135 Millionen Mark an den DFB als Vertreter der Bundesligavereine. Mitgeboten hatte auch der DFB–Rechteverwerter Beierlein (100 Mio. DM).

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