Polizei sah Pistole Lenne-Dreieck: Pistole war ein Spielzeug, der Täter der stadtbekannte Christian mit der Holzkamera

Polizei sah Pistole

Lenne-Dreieck: Pistole war ein Spielzeug, der Täter der

stadtbekannte „Christian mit der Holzkamera“

Sie sei von einem der Besetzer des Lenne-Dreiecks mit einer „Faustfeuerwaffe“ bedroht worden, teilte die Polizei gestern mit. Deshalb habe sie am Montag abend versucht, ihn festzunehmen. Die Pistole war jedoch lediglich ein Spielzeug, darauf wiesen gestern die Besetzer hin. Bei dem „jungen Mann aus Neukölln“, den die Polizei als Bedroher identifizierte, handelte es sich nach Informationen der taz um den stadtbekannten Christian S., der mit seiner Holzkamera bei vielen Aktionen den Pressefotografen mimt. „Die Polizei weiß doch von vielen anderen Aktionen genau, daß der Christian sie nicht ernsthaft bedroht“, empörte sich gestern der Charlottenburger AL-Bezirksverordnete Stephan Noe als Sprecher der Besetzer.

„Die Pistole sah aus wie eine P8“, erklärte der Polizeisprecher. Es sei „nicht geklärt“, ob sie echt sei oder nicht, gab Schultz auf taz-Nachfrage zu. Die Polizei verbreitete gestern den ganzen Tag über unverdrossen ihre Tatarenmeldung. Die Besetzer werten es deshalb als „Provokation“, daß zwei Polizisten am Montag abend versucht hatten, den 19jährigen festzunehmen. Die Besetzer, die daraufhin von ihrem Zeltlager auf die Bellevuestraße gestürmt waren, vereitelten die Festnahme. Nach Polizeiangaben kam es dabei zu „Tätlichkeiten“. Ein Beamter habe ärztlich behandelt werden müssen, da ihn ein Besetzer mit Reizgas im Gesicht und an den Augen verletzt habe. Als die Polizei sich zurückzog, um auf Verstärkung zu warten, kehrten die Besetzer in den Schutz des DDR-Territoriums zurück.

Gestern vormittag besichtigte Polizeipräsident Schertz das Zelt- und Hüttendorf der Besetzer und kommentierte es mit den Worten „Das sieht ja traurig aus“. Bei seiner Besichtigung betrat Schertz - vermutlich irrtümlich - auch Ost-Berliner Territorium.

Polizeisprecher Schultz bestätigte gestern auch Kontakte zu DDR-Behörden im Zusammenhang mit der Besetzung. Sie hätten die West-Berliner Ordnungskräfte aufgefordert, dafür zu sorgen, daß das „DDR-Territorium“ geräumt werde.hmt