Eskalation wg. Polizeifalschmeldung

■ Barrikaden und Militanz am Kubat-Dreieck / Grund: Polizei-Falschmeldung vom Besetzer mit Pistole

Eskalation wg.

Polizeifalschmeldung

Barrikaden und Militanz am Kubat-Dreieck / Grund: Polizei -Falschmeldung vom „Besetzer mit Pistole“

Die Falschmeldung der Polizei vom Dienstag, sie sei am Norbert-Kubat-(Ex-Lenne-)Dreieck mit einer Pistole bedroht worden, hatte eine durchschlagende Wirkung. Seit fast alle Zeitungen die Meldung ungeprüft weitergaben, werde das Klima auf dem Zelt- und Hüttendorf zunehmend militant, berichtete gestern ein Mitbesetzer. Aus „Furcht vor Faschos und Bullen“ verbarrikadieren die mittlerweile 70 bis 100 Besetzer jetzt ihr immer noch wachsendes Lager mit Stacheldraht, Brettern und metertiefen Gräben.

„Es wird nicht mehr lange dauern, bis irgendetwas passiert“, schätzt ein Mitbesetzer die Situation auf dem seit vergangenen Mittwoch besetzten Gelände ein. Die Touristen hielten sich seit der Pistolen-Falschmeldung zurück, heißt es, friedlichere Besetzer blieben neuerdings entweder weg oder kämen gar nicht mehr neu dazu. Die bisher recht gemischte Besetzerschar ändere ihre Zusammensetzung zugunsten von eher „autonomen Strukturen“, eine noch am Sonntag von den Besetzern abgelehnte Etikettierung. Mittlerweile steht ständig eine Wanne vor dem Gelände, auf dem die Polizei selbst nicht eingreifen darf, da es noch bis zum 1.Juli zu Ost-Berlin gehört. „Bullenprovo und Springer -Lügen werden nicht verhindern, daß auf unserem Gebiet autonomes Leben möglich ist und weiterhin existent bleibt ... die Stadtregierung wird uns nicht wegprügeln können“, heißt es in einem neuen Flugblatt. Für Samstag, 15 Uhr, werden „alle revolutionären Kräfte etc.“ zu einer Demonstration ab Mehringplatz aufgerufen, für den „ewigen Erhalt“ des „bullenfreien“ Kubat-Dreiecks.hmt