: Bergbau statt Wald im Revier
Steinkohlenbergbau in Cappenberger Wald „nicht zu verantworten“ / Landesregierung ignorierte brisantes Gutachten ■ Aus Düsseldorf Walter Jakobs
Der untertägige Steinkohleabbau im Bereich des Cappenberger Waldes ist „aus landschaftsökologischer Sicht nicht zu verantworten“. Durch die bergbaulichen Einwirkungen würden große Teile des Waldbestandes vernichtet und das Ökosystems des größten zusammenhängenden Waldgebietes am nordöstlichen Rand des Ruhrgebietes „unwiederbringlich zerstört“.
Zu diesem Schluß kommt ein Gutachten des renommierten Münchener Landschaftsökologen Prof. Wolfgang Haber, das am Donnerstag in Düsseldorf der Presse vorgestellt wurde.
In Auftrag gegeben hat das Gutachten der Eigentümer des Waldes, Graf von Kanitz, der seit 1981 um die Rettung des Waldes und um Schloß Cappenberg einen zähen Kampf gegen die Bergbau AG Westfalen und die gesamte Kohlelobby im Lande führt. Die Landesregierung hatte erst am 7. Juni in einer Leitentscheidung ihre grundsätzliche Zustimmung zum Kohlabbau unter Cappenberg erteilt.
Das Unternehmenskonzept soll zwar ein wenig zusammengestrichen und einige Abbaue nicht zugelassen werden, aber insgesamt, so die Rau-Regierung, seien durch den Abbau „keine schwerwiegenden Probleme in hydrologischer und waldökologischer Hinsicht zu erwarten“.
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