piwik no script img

Zwei im Knast

■ Kubat-Folgen: Verletzte Frau und Mann in Haft

Im Zusammenhang mit der Besetzung des Kubat-Dreiecks befinden sich immer noch eine Frau und ein Mann in Haft. Die 24jährige Frau war am 19.6. wegen schweren Landfriedensbruchs festgenommen worden. Sie liegt seither im Haftkrankenhaus, weil sie bei ihrer Festnahme eine größere Kopfplatzwunde, einen Nasenbeinbruch und ein Schädelhirntrauma davongetragen hatte. Wie ihr Anwalt, Kremer, mitteilte, behaupten die festnehmenden Beamten laut Aktenlage, die Frau habe ihre Verletzungen von einem „Steinwurfhagel“ während der Festnahme erlitten. Diese Angaben sind Kremer zufolge jedoch höchst zweifelhaft. So hätten mehrere Zeugen beobachtet, daß die Frau, die keinen Widerstand geleistet habe, von sechs bis sieben Beamten „mehrfach und heftig mittels Schlagstock“ auf Kopf und Körper geschlagen worden sei. Im Haftkrankenhaus hätten Ermittlungsbeamte mehrmals versucht, die Frau zu vernehmen, obwohl ihr von den Ärzten Vernehmungsunfähigkeit attestiert worden sei. Der Anwalt hat jetzt gegen festnehmenden Polizisten Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gestellt.

Weiterhin in Haft befindet sich auch ein am 24.6. nach der Kubat-Demonstration am Bahnhof Zoo festgenommer Ex-DDRler. Der Beschuldigte, dem schwerer Landfriedensbruch am Dreieck vorgeworfen wird, hatte einen Tag nach seiner Festnahme Haftverschonung bekommen, gegen die die Staatsanwaltschaft sofort Beschwerde eingelegt hatte. Der Ex-DDRler mußte bis zu einer Entscheidung des Landgerichts drinbleiben und wird auch weiterhin nicht freigelassen.

Nähere Angaben über die 128 Strafanzeigen, die im Zusammenhang mit der Kubat-Besetzung gestellt wurden, waren gestern nicht zu bekommen.

plu

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen