piwik no script img

Q U E R S P A L T E Chicago Connection

■ „Legalize Cocain“

Milton Friedman, Nobelpreisträger für Ökonomie und hochangesehener wirtschaftspolitischer Berater von Regimes wie in Chile, ist immer für eine Idee gut. Der trouble um Panamas Obristen Noriega und dessen Verwicklung in CIA -inspirierte Rauschgiftgeschäfte hat ihn auf einen neuen Dreh gebracht: Die dunklen Kokainkanäle sollen in das helle Licht der Öffentlichkeit getaucht werden, indem ein offizieller und legaler Markt eingerichtet wird. Für einen Marktradikalen wie Friedman eigentlich eine naheliegende Forderung.

Die Einrichtung eines legalen Marktes könnte Nachfrage- wie Angebotsstrukturen endlich transparenter und vor allem die begehrte Droge auch billiger machen. Bislang werden die Produzenten bekanntlich mit vergleichsweise kleinen Summen abgespeist. Den großen Reibach machen die international agierenden Transport- und Verteilungssyndikate. Alle diese Zirkulationsprofite würden verschwinden oder wenigstens minimiert werden. Endlich wäre die Droge der Reichen auch für den kleinen Mann und selbstverständlich auch für die kleine Frau erschwinglich.

Die Drogenpäpste in Kolumbien, Paraguay und anderswo können sich freuen. Sie haben das Geschäft fest im Griff und agieren bislang bereits im Stil multinationaler Konzerne. Kurzum: Ein rundum begeisternder Vorschlag. Oder gibt es Einwände? Ach so, die Finanzierung der Contras und anderer staatsterroristischer Gruppen. Hier werden sich CIA und Pentagon etwas einfallen lassen müssen. Vielleicht sollte einfach der Söldnermarkt legalisiert werden.

Kurt Hübner

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen