: Paradies
■ an der Hauswand
Im Sandkasten spielende Kinder, eine ältere Dame auf einer Parkbank, Sonnenschein - und ein Wandbild, das in den strahlend blauen Himmel verfließt. Der erste Blick verliert sich bei Werner Henkels „Hochzeit der Wandlungen“ in der idyllischen, aquarellartigen Landschaft mit Quelle, schweift dann aber ab in die symmetrischen Rechtecke, die die Fenster in das Bild eingliedern. Das Auge bleibt haften an diesen Rechtecken, die den Bildaufbau in Bewegung bringen. Abstrakte, mit schwarzen Strichen gezeichnete Menschen, Tiere und Fabelwesen ziehen durch das graue Feld auf der linken Seite in die Landschaft hinein.
In einem zweiten Rechteck greift Henkel historische Motive aus dem 16. Jahrhundert auf. Surrealistische Details und Motive fallen erst beim näheren Betrachten auf; z.B. der Schwanz eines Löwen, der sich in eine Rebe mit Trauben verwandelt. Die auf der Rebe sitzende Meise fehlt natürlich auch nicht. Es entsteht ein paradiesischer Eindruck auf dem Wandbild, denn Menschen, Schwarze und Weiße, stehen friedlich miteinander. Selbst Löwen sind friedlich, ein Schmetterling macht es sich auf einem Menschen gemütlich. Vollendet wird dieses Szenario durch überdimensionale, leuchtende Früchte und Blüten. Da möchte sich die Spaziergängerin gern in den Park setzen.
Tanja Mindermann
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