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Selbstbedienung

Die Nomenklatura der Bundesrepublik hat sich wieder einmal bedient. Nachdem die in immer schnelleren Abständen erfolgende Aufdeckung von Selbstbedienungspraktiken mittlerweile selbst den abgebrühtesten Volksvertretern peinlich geworden sein dürfte, haben sie sich jetzt etwas Neues einfallen lassen: den legalen Griff in den Staatssäckel durch eine euphemistisch „Steuerreform“ benannte Lohnerhöhung. Da das gemeine Stimmvolk bei einer Steuerreform nicht direkt gefragt werden muß, reicht es aus, dem gesetzteren Stimmvolk in den Parlamenten einen Anreiz zur positiven Stimmabgabe zu geben. Jeder Bundestagsabgeordnete wird 1990 also 4.037 Mark einsparen. Birne Kohl, wenn er denn so schlau ist, seine beiden Söhne auf der Steuerkarte eingetragen zu haben, wird 17.000 Märker sparen. Und selbst der Sparmeister der Nation Stoltenberg wird 15.000 Mäuse mehr für seine stinkenden Zigarren ausgeben können.

ku

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