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KOMMENTARRechts blind

■ Die Polizei wollte über die Täter nichts wissen

Einen gezielten, gut organisierten und vorbereiteten rechtsradikalen Überfall auf einen Menschen wegen dessen politischen Ansichten – das hat es in den letzten Jahren in Bremen nicht gegeben. Die verstärkte Bandenbildung gerade auch in der Neustadt ist dabei nicht neu, allerdings die Militanz ihres Vorgehens und das Ausmaß des Risikos, das sie eingehen.

Oder ist das Risiko doch nicht so groß? Hinter der zertrümmerten Haustür flog gestern ein Zettel im Dreck herum, mit dem sich die Bremer Kriminalpolizei mit Datum vom Samstag an das im Krankenhaus liegende Opfer des Überfalls wandte: „Am heutigen Tage um 11.45 Uhr war die Kriminalpolizei zur Spurensuche am Tatort. Da Sie nicht angetroffen wurden, konnte die Tatortarbeit nicht erfolgen.“ Die Polizei in der Neustadt war vorgewarnt, sie ist noch zwei Tage danach ahnungslos. Wenn bisher nicht einmal Spuren gesichert und die Augenzeugen befragt wurden, kann sie sich kaum noch mit Fahrlässigkeit herausreden.

Klaus Wolschner

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