: KUNST-PAUSE beim Friseur
■ Im Spiegel mit den Augen stolpern
Das ist einmal sehr schön Kunst dort, wo sie eigentlich nicht zu Hause ist. Zwischen Spiegeln, Frauen mit Lockenwicklern, geschäftig haarschnippelnden FriseurInnen, schönen Chromstühlen, Frottee-Handtüchern und was sonst noch so zu einem ordentlichen Frisiersalon gehört gibt es bis zum 6.8. auch noch neu-wild-abstrakte Bilder vom Bremer Künstler/ Wissenschaftler Rudolf BAUER.
Die hängen mitten im Einmal-Haare-schneiden-bitte-Alltag, werden im Spiegel vervielfältigt, gebrochen und perspektivisch variiert und sind, wenn die Haartracht mal stilvoll aber zeitraubend gerichtet wird, ausgiebigst anzugucken. Das ist hübsch.
Am 6.8. wird BAUERs „schwarzer Zyklus“ von den Salonwänden geholt und eine neue Serie drangehängt. BAUERs Coiffeur -Ausstellung ist Teil des Projekts KUNST-PAUSE, das inhaltlich von Monika THIELE betreut wird. Da wird Kunst alltagstauglich „ent-sichert“, damit sie nicht elfenbeinturmelitär auf der Stelle trapst und ein Stück Sinnlichkeit erobern hilft in einer restlos zumechanisierten Wahrnehmungs-Langeweile-Welt. Kunst als Stolperstein. Das ist wirklich hübsch. Haareschneiden mit Kunst drumrum findet statt bei Kerstin LACKNER, Hamburger Straße 181.
pH
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