: „Nee, jetzt nicht!“
■ Neulich in der Kneipe: Ein Satz mit Folgen
Ein Kneipe in Alt-Rixdorf, Alkohol fließt, aus durstigen Hälsen quasselt ausschließlich Geschwafel, im Hintergrund dudelt eine Musik-Box. Alles so wie immer. Sämtliche Männer -Augen sind auf die Bedienung gerichtet: ein fesches Madel, mit leicht bayerischem Dialekt. Bei ihr trinkt Mann gerne Hochprozentiges. Mit jedem Drink, den sie einem vor die Nase stellt, gibt es ein strahlendes Lächeln nebst Blickkontakt gratis. Pinten - business as usual, das gehört zum Geschäft. Doch an diesem Abend sollte es für die Wirtin kein Happy-End geben. Denn streng private Angelegenheiten wurden von draußen ins Spiel gebracht. Im Türrahmen stand der Liebhaber der Bedienung, „mein fester Schatz“, und klagte lautstark seine Rechte ein. Und plötzlich war der Massen-Flirt Vergangenheit. Ein Küßchen wolle er und eine Umarmung - noch gröber läßt sich gar nicht gegen den Revierfrieden verstoßen. Und weil das Objekt der allgemeinen Begierde nicht mitmachen wollte und barsch „Nee, jetzt nicht! Du siehst doch: Ich bin in totalem Streß.“ antwortete, rauschte der „Pechvogel“ wieder ab. Eine Tür knallte. Wenig später hörte man quietschende Reifen, kurz darauf einen lauten Knall. Da war der verärgerte Lover doch tatsächlich in zwei Autos hineingerast und hatte sich danach verfleucht.
scha
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