: Elga Sorge-betr.: "Rebellisch-erotische Tochter Gottes", taz vom 7.7.88
betr.: „Rebellisch-erotische Tochter Gottes“,
taz vom 7.7.88
Den Kirchenvätern geht es darum die „Stützen des Patriarchats“ auf alle möglichen Weisen zu sichern: das ist richtig. Aber Heide Wohlers scheint es nur darum zu gehen, Elga Sorge zu verteidigen, egal wie, auch da, wo Frau Sorge nicht zu Ende denkt oder eigene Teilwahrheiten verbreitet...? Gott und seine „unbegreifliche Liebe“ anzuerkennen und von den Menschen zu verlangen, selbst etwas „zur Erlangung von Gnade und Erlösung beizutragen“, muß sich doch nicht widersprechen! Ebenso wie die Liebe, die Beziehung zwischen Menschen doch auch beides braucht: Hingabe („Irrationales“) und Selbständigkeit!
Wenn Frau Sorge die Religion nur zu einer „Abteilung der Emanzipation“ machen will, dann sage ich: dafür (allein) braucht manfrau keine Religion. Sie möchte doch bitte dann so ehrlich sein, (...) entweder zu Ende zu denken und den ganzen Streit auszufechten oder aus der Kirche auszutreten und Materialistin zu werden.
Wir brauchen keine „feministische Theologie“, ebenso wie der herrschenden Männerjustiz nicht mit „Frauenjustiz“ begegnet werden kann. Eine gerechte Justiz allerdings ist in dieser Gesellschaft nicht möglich, ebenso wie in einer patriarchalischen und kapitalistischen Gesellschaft eine menschliche Religiösität nicht realisierbar sein kann. Mit solchen Fragen sollten sich die Elga Sorges mal beschäftigen - aber es scheint wohl mehr Befriedigung zu bringen, „Hexe“ und „Märtyrerin“ zu spielen...?
Lothar M. Riemenschneider, Hamburg 76
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen