: MARODITIS
Cecil Taylor trägt einen quittegelben Anzug mit Puffärmeln, hat die Haare zu vielen Zöpfen geflochten und haut mit den Unterarmen in die Tasten seines Klaviers, wobei er alle Töne schön laut auf einmal spielt. Daneben sitzt ein Hausmeister (Tony Oxley) am Schlagzeug und mixt die nicht vorhandenen Harmonien mit keinem Rythmus.
Beide arbeiten sehr konzentriert und produzieren einen ordentlichen Krach, den der Jazzfan völlig ungerührt genießt, den Zeigefinger unter der Nase gefaltet oder längs der Nase hochgestreckt.
Es war ein gutes Konzert, nur schade, daß sie nach der Pause dasselbe Stück nochmal gespielt haben.
wir 7
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen