: Ölteppich ist kleiner geworden
■ Die deutsche Nordseeküste ist nicht bedroht, doch die auf Helgoland brütende Lummen könnten dem „Piper-Alpha„-Öl vor Norwegen zum Opfer fallen
Die deutsche Nordseeküste ist - trotz der durchschnittlich jeden Tag austretenden 50 Tonnen Erdöl - nicht von einer Ölverschmutzung durch die vor der schottischen Küste brennende Bohrinsel „Piper Alpha“ bedroht. Diese Ansicht vertrat der Leiter der „Sonderstelle des Bundes für Ölunfälle See/Küste“, Kapitän Klaus Schroh, am Dienstag in Cuxhaven. Der Kapitän hatte das Unglücksgebiet im Vorfeld einer möglichen internationalen Ölbekämpfungsaktion an Bord eines Überwachungsflugzeugs abgeflogen.
Fast 14 Tage nach der Explosion der Bohrplattform, die zunächst einen Ölteppich von rund 180 Quadratkilometern verursachte, sei die jetzige Ausbreitung inzwischen erheblich reduziert worden, sagte der Kapitän. Während im direkten Bereich der „Piper-Alpha“ nur noch ein 4,6 Quadratkilometer großer Ölteppich registriert wurde, sei ein anderes 26 Quadratkilometer umfassendes Seegebiet mit einem hauchdünnen Ölfilm bedeckt. Schroh führt dies auf den natürlichen Abbau durch Wellenschlag auf der hohen See, aber auch auf den Einsatz
von Bindemitteln der britischen Brandbekämpfungsmannschaften zurück.
Nach Angaben der Vogelwarte Helgoland sind bisher noch keine verölten Seevögel entdeckt worden. Es wird allerdings befürchtet, daß ein Großteil der nur auf Helgoland brütenden Lummen, die jetzt auf ihrer Wanderung nach Norwegen sind, Opfer einer Ölpest werden könnten, wenn die derzeitigen westlichen Winde anhalten und nicht abgebaute Ölflächen an die norwegische Küste treiben.
dpa
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