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Italien-betr.: "Peretroika, die Zukunft", taz vom 12.7.88

betr.: „Perestroika, die Zukunft“, taz vom 12.7.88

Ohne jeden Zweifel gehört die Italien-Berichterstattung von Werner Raith zu den Highlights der taz. Nur bei seinen Artikeln über die PCI scheinen bei Raith stets die linksradikalen Gäule durchzubrennen. Da ist dann von der journalistischen Sorgfalt, die er doch zum Beispiel in seiner soeben erschienenen Schreibfibel Gut schreiben (Ffm. 1988) so überzeugend beschwört, nichts mehr zu spüren. Warum unterrichtet Raith die Leser der taz nicht darüber, daß in allen PCI-Publikationen, auch in der 'Unita‘, seit Monaten schon eine wirklich umfassende Berichterstattung über die Prestroika in der UdSSR erfolgt? Warum verliert Raith kein einziges Wort über die von der PCI mitgetragene Konferenz von Bologna aus Anlaß der 20jährigen Wiederkehr des Prager Frühlings? Womit belegt Raith seine These, daß die PCI „so schnell wie möglich Gras über die Allunionskonferenz wachsen lassen will“? Wann, bitte, hat das sowjetische Fernsehen Alexander Dubcek interviewt, wie in dem Artikel zu lesen ist?

Mit der Antipathie von Werner Raith gegenüber der PCI kann man als taz-Leser leben, aber vom Journalisten Werner Raith darf man doch mindestens den Standard des etablierten bürgerlichen Journalismus erwarten.

Carl-Wilhelm Macke, München 2

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