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Auf dem Weg zum Gefängnis erstickt

■ In Birma kamen 41 Menschen durch Sauerstoffmangel und Tränengas ums Leben / Neue Proteste und Demonstrationen

Rangun (taz/afp) - 41 Demonstranten sind auf der Fahrt zum Gefängnis in einem Lieferwagen erstickt.

Dies meldete am Dienstag Radio Rangun. Insgesamt 71 Personen, die am 18.März bei Studentenunruhen festgenommen worden waren, wurden bei brütender Hitze in einen Lastwagen gepfercht. Radio Rangun machte keine Angaben darüber, warum die zwölf Kilometer lange Fahrt von der Innenstadt Rangun zu dem Gefängnis in Insein diesmal zwei Stunden dauerte. Als Todesursache wurden Sauerstoffmangel und Tränengas genannt. Die Toten wurden dem Sender zufolge bereits am 19.März verbrannt. Damals war in einer offiziellen Verlautbarung der Regierung nur von zwei Toten im Zusammenhang mit den Unruhen die Rede. Innenminister U Min Gaung ist wegen des erst jetzt bekanntgegebenen Vorfalls von seinem Amt zurückgetreten.

An dem brutalen Vorgehen der Lon-Htein-Einheiten bei den März-Unruhen entzündeten sich in den letzten Wochen immer wieder Proteste. Anfang Juni kamen die ersten 200 Inhaftierten frei und brachten Berichte von Elektroschock -Folter und Vergewaltigungen aus dem Gefängnis mit. Als am 21.Juni erneut sechs Menschen bei Demonstrationen ums Leben kamen, verhängte die Regierung in fünf Städten eine dreiwöchige Ausgangssperre.

Aufgebracht wurden die Gemüter zudem durch eine Reihe von Flugblättern aus der Feder eines ehemaligen Generals der burmesischen Armee, Ayung Gyi. Darin fordert er Staatschef Ne Win auf, seine 26 Jahre währende Militärherrschaft zu überdenken, die das Land an den Rand des Bankrotts gebracht habe. Auch die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den ethnischen Minoritäten der „birmanischen Union“ und angeblich 286 Todesopfer bei den März-Unruhen beklagt der Brigadegeneral.

Den Studentenprotesten schlossen sich aber auch Eisenbahn und Textilarbeiter und buddhistische Mönche an. Dabei hätte das Krisengeschüttelte Birma ein gutes Image dringend nötig, zumal dem laut UNO unterentwickelsten Land im Dezember internationale Finanzhilfe zugesprochen worden ist.

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