: 45 Grad im Schatten: Millionen mögen Mögli / Brüssel: Filmschau und Kongreß / Arthur Brauner wird 70
Millionen mögen Mogli. Der legendäre Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ bekommt die goldene Leinwand mit drei Sternen, oder genauer gesagt der Generalmanager der Twentieth Century Fox of Germany. Die hatte sich mit dem Kinofilm schon vor der goldenen Leinwand längst eine ebensolche Nase verdient: 24 Millionen Besucher sahen in drei Aufführungswellen (1968/78/88) das „Dschungelbuch“, das brachte 130 Millionen Mark. Zum Vergleich: „Vom Winde verweht“, „Ben Hur“ und ähnliche Schwarten brachten es nur auf schlappe 13 Millionen. Auch Tarzan wird das Brüllen wohl vor Neid im Halse stecken bleiben.
Im Rahmen des europäischen Film- und Fernsehjahrs findet inBrüsselvom 28. September bis zum 11. Oktober eine Filmschau und ein Kongress zum Thema Kino und Literatur in Europa gestern und heute statt. Eines der Themen wird sein, wie das Kino auf die Literatur zurückgewirkt hat: „Mehr und mehr Autorenm schreiben ihre Roman so, als wären sie von vornherein zur Verfilmung und nicht zur Lektüre anbgelegt“, heißt es im Pressetext. Viele Regisseure, u.a. wahrscheinlich Louis Malle werden zugegen sein.
Der Berliner Filmproduzent Arthur„Atze“ Brauner wird übermorgen siebzig. Er war nach seiner Flucht aus einem polnischen Konzentrationslager 1946 ins zerstörte Berlin gekommen und gründete dort seine berühmten CCC-Studios, in denen seither 400 Filme, davon 250 eigene Produktionen, gedreht wurden. Seine Stars waren Heinz Rühmann, Hans Albers, Sonja Ziemann und Romy Schneider, seine bestverkauften Filme „Das indische Grabmahl“, „Winnetou“, „Es muß nicht immer Kaviar sein“. Zur Zeit plant Brauner Filme, die sich - seit je eines der Themen, die ihm am wichtigsten waren - mit der NS-Zeit befassen: „Rosengarten“ mit Liv Ullman und Armin Mueller-Stahl (Regie: Fons Rademaker), der den Kindermord eines SS-Manns im Zweiten Weltkrieg schildert, „Hitlerjunge Salomon“ unter Agnieszka Holland und „Oskar Schindler“ mit Brandauer in der Hauptrolle. Außerdem will er die teuerste Fernsehserie der Geschichte produzieren: „Goldrausch“, nach Jack London. Drehbeginn ist 1989.
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