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Gegen „Trend“ zum Zwangstest

Berlin (taz) - Als „Eingeständnis der Hilflosigkeit“ hat die Deutsche Aids-Hilfe die Begründungen gewertet, die die orthopädische Universitätsklinik Heidelberg zur Verteidigung ihrer obligatorischen HIV-Tests vor Operationen anführt.

Der stellvertretende Klinikdirektor Prof. Fritz Niethard hatte nach einem taz-Bericht (s. taz vom 29.Juli) erklärt, die Tests seien notwendig, um das Risiko einer Ansteckung möglichst gering zu halten.

Die Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft (DKG) teilte unterdessen mit, es gebe einen bundesweiten „Trend“ zum obligatorischen HIV-Test von Patienten, die vor größeren Operationen stehen. Dies sei zu ihrem Schutz notwendig, damit man bei größerem Blutverlust oder anderen Komplikationen über ein eventuell geschwächtes Immunsystem informiert sei. Mit dem Schutz des Klinikpersonals habe das Ganze weniger zu tun. Da werde argumentiert, „als hätten Jahrzehnte medizinischer Hygieneforschung nicht stattgefunden“, kommentierte die Aids-Hilfe diese Darstellung. Um HIV-Infektionen im medizinischen Bereich zu verhindern, reiche die Einhaltung von Vorschriften bei Operationen vollkommen aus. Das Wissen um den Immunstatus der Patienten dürfe an der Sorgfaltspflicht des operierenden Arztes ohnehin nichts ändern.

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