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Schnell sein oder Kuchen essen

■ Bremer Marathon im olympischen September / Vielläufer, Anfänger und Fußkranke: Für alle etwas dabei / 40.000 ZuschauerInnen sollen Beifall spenden

Bei Scholle und Schnitzel, Grütze und Bier, gespendet von Becks und Edeka, durften sich Bremer Journalisten gestern einen netten Vormittag machen. Sinn der lu

kullischen Übung und der dazugehörigen Busfahrt über die Ausdauerstrecke: Die Organisatoren des 6. Bremer Marathon -Laufs wollten ein wenig Appetit auf den schon traditionellen Dauerlauf machen, der am zweiten Septemberwochenende in Bremen stattfinden wird.

Zu der Großveranstaltung erhoffen sich Landessportbund, Leichtathletikverband und Stadthalle Zulauf von China bis nach Polen, insgesamt mindestens 5.ooo Läuferinnen und Läufer. Und damit denen die Luft nicht so leicht ausgeht sollen 4o.ooo lauffaule BesucherInnen an den Straßenrändern stehen undkräftig Beifall spenden.

Wegen des Hanse-Marathons und der damit verbundenen Deutschen Meisterschaften in Hamburg mußten die Veranstalter von ihrem ursprünglichen Termin im Frühjahr auf den 11. September ausweichen. Allzu viele Spitzenläufer werden so an der Bremer Veranstaltung nicht teilnehmen können, denn wenige Tage später beginnen die Olympischen Spiele in Seoul. Die Veranstalter setzen nicht nur deshalb verstärkt auf die

große Zahl der Freizeitrenner, die. an den Ausdauersport herangeführt werden sollen. So werden neben der 42,195 Kilometer Marathonstrecke - vom Stadtzentrum Richtung Blockland, vorbei an den Schutthalden der MVA und schließlich über das Unigelände zurück zur Stadthalle - auch ein Roland-Lauf über zehn Kilometer und ein Mini-Marathon. Der ist lediglich 4,2 Kilometer lang und im Zweifelsfall auch von Kettenrauchern zu bewältigen. Bei dieser Distanz kommt es nämlich nicht darauf an, als erster oder als erste Gruppe ans Ziel zu gelangen. Prämiert wird die witzigste oder originellste Gruppe.

In der Stadthalle wird dazu ein Rahmenprogramm angeboten.

Neben einem Besuch der Ausstellung Sport, Freizeit und Gesundheit haben BesucherInnen die Gelegenheit, sich zum Beispiel im Bogenschießen oder Badminton zu üben. 15 Sportverbände laden zum Mitmachen ein, auch für Fußkranke. Anschließend wartet auf die Besucher ein großes Kuchenbuffet.

Für die Hauptakteure des Tages, die Marathonis, ist das Besuchermahl genauso schädlich wie Scholle und Grütze. Sie werden nach den neuesten Regeln der Ernährungswissenschaft nicht mehr mit Nudeln, sondern mit Vollkornbrötchen und Salat vorlieb nehmen.

re/hbk

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