piwik no script img

Hiroshima-Gedenken

■ Mahnwache, Blumen, Kuchen und Kulturprogramm auf dem Marktplatz und in der Villa Ichon

6. August 1945. Eine amerikanische Atombombe zerstört die japanische Stadt Hiroshima. Für Friedensinitiativen nach wie vor ein wichtiges Datum, um zu mahnen und weiter Abrüstungsschritte einzuklagen. Gestern informierte die Deutsche Friedens-Union (DFU) über verschiedene Aktionen, die sie mit anderen Friedensinitiativen am Freitag auf dem Bremer Marktplatz durchführen will.

Die atomaren Mittelstreckenraketen werden verschrottet, über den Abbau der Langstreckenraketen wird verhandelt; Zeit, so Detlev Tinnei vom Bremer Friedensforum, eine dritte Nullösung für atomare Kurzstreckenraketen und Gefechtsfeldwaffen zu fordern. Eine entsprechende Unterschriftensammlung soll den Bremer Abgeordneten im Bundestag übergeben werden.

Am Freitag wollen Friedensfreunde auf dem Marktplatz zwischen 10 und 18 Uhr einen Schweigekreis bilden, in dessen Mitte ein Peace-Zeichen aus mitgebrachten Blumen auf dem Pflaster entstehen soll. Teilnehmer und Sympathisanten sollen neben

Blumen auch Kuchen mitbringen, der an einem Stand verkauft werden soll. Um 11.30 Uhr beginnt ein kulturelles Rahmenprogramm mit Lesungen von Otmar Leist, Else Meyer, Rudolf Höhn, Dr.Tolassa Fikre, Marianne Behrens und Niko Timm. Spontane Lesungen und Gäste sind willkommen.

Der Maler Niko Timm will Kinder zum Malen animieren, die Schwachhausener Friedensinitiative einen Teil des Platzes mit Zeitungspapier auslegen und im Rhythmus des Herzschlages 300.000 Kreuze, die Anzahl der Toten, darauf malen. Eine Lesung von Rudolf Höhn um 20 Uhr in der Villa Ichon beschließt diese erste Aktion der Friedensinitiativen nach den Sommerferien. Mit verschiedenen Textsorten - von der Werbung für AKWs, Betroffenenberichten aus Hiroshima bis zu literarischen Verarbeitungen - will Höhn auch auf die Gefahren der friedlichen Nutzung der Atomenergie hinweisen und im Kopf der Zuhörer den Bogen dorthin schlagen, wo seiner Ansicht nach Hiroshima heute stattfindet: in der Nordsee.

Ul

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen