: Würg-betr.: S.1, taz vom 29.7.88
betr. S. 1, taz v. 29.7.88
Manchmal finde ich die taz zum Kotzen. Heute z.B. steht auf Seite 1 neben dem Luftschiffbild: „'Die Hindenburg‘ kann aus pyrotechnischen Gründen nicht erscheinen“ usw. Angespielt wird damit auf das Unglück des genannten Luftschiffs, welches am 6.Mai 1937 bei der Landung in Lakehurst verbrannte. Ich weiß nicht, was sich der Texter bei der Bezeichnung einer Katastrophe als Feuerwerkskunst gedacht hat. Vielleicht wenig oder gar nichts und wollte es routinemäßig flott und salop formulieren, um bei einer bestimmten jüngeren Zielgruppe anzukommen. Ich sehe der taz vieles nach, als so sehr notwendiger, weil einziger linken Zeitung. Daher die Enttäuschung und der Ärger, wenn sich auch bei ihr, stärker werdend, ein schnoddriger Journalismus zeigt, der auf keinen Fall Betroffenheit eingestehen will und für den das größte Problem darstellt, alles möglich witzig zu verkaufen.
Prof. Dr. med.vet. Anton K. Bayer, z.Zt. Schafstedt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen