: Polens PEN-Club wieder erlaubt
Warschau (ap/dpa) - Der seit 1981 verbotene polnische PEN -Club ist gestern wieder zugelassen worden. Der 1980 gewählte Präsident der polnischen Sektion der internationalen Schriftsteller-Vereinigung, Zulawski, hat am Montag nach einem Gespräch mit Kultusminister Alexander Krawczyk die Genehmigung erhalten, eine Vollversammlung der Mitglieder einzuberufen. Dabei sind seitens der Regierung keine Vorbedingungen gestellt worden. Der PEN-Club war 1981 unter dem Kriegsrecht als regierungsfeindlich und antisozialistisch verboten worden. Im Juni hatte eine Regierungszeitung die Forderung von 150 Autoren nach Wiederzulassung des PEN-Clubs abgedruckt. Zunehmend wird in der polnischen Öffentlichkeit auch der Ruf nach Tilgung der weißen Flecken in der Geschichte der polnisch-sowjetischen Beziehungen laut. In einem am Montag veröffentlichten Zeitungsinterview forderte der polnische Historiker Eugeniusz Duraczynski, das Verhalten der Sowjetunion während des Warschauer Ghetto-Aufstandes 1944 zu klären. Diese Erhebung war von der deutschen Besatzungsmacht grausam niedergeschlagen worden, während die sowjetische Armee schon in den Vorstädten Warschaus stand. Den Anlaß für die Erklärung des Historikers bildeten die Demonstrationen von Zehntausenden von Menschen zum Gedenken dieses Ereignisses am Sonntag und Montag in Warschau. Am Montag wurde am Denkmal für die Opfer von Katyn ein Transparent mit der Aufschrift angebracht: „Liefert uns die Wahrheit - Katyn 194O“. Die über 4.000 Offiziere, die 1943 in einem Massengrab bei Katyn entdeckt wurden, gelten in Polen offiziell als Opfer des Faschismus. Eine internationale Kommission kam jedoch zu dem Schluß, daß sie bereits 1941 von der Roten Armee erschossen worden seien.
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